Andreas Aschberg: Puppenspiel

PuppenspielWie wird mal unsere Zukunft aussehen? Die Vorstellung, dass es ein Live-Net geben wird, ist ja gar nicht von so weit hergeholt. Und allein dadurch wird das Buch für mich zu einem Thriller. Der Gänsehauteffekt stellt sich bei mir augenblicklich ein. Vor allem diese Vorstellung der relativ nahen Zukunft mit unvorstellbaren Änderungen in unserem Alltagsleben. Wenn man sich vorstellt, welchen Platz sich Smartphone und Internet in den letzten 20 Jahren erobert haben.

Dieser Roman ist definitiv anders als die Romane und Thriller, die ich zuvor gelesen hatte. Der Autor schweift nicht weit aus, ist immer ziemlich nah am Geschehen. Denn auch wenn sich die Umwelt weiter so rasant ändert, bleiben doch die unterschiedlichen Charaktere der Menschen erhalten. Vielleicht muss noch viel mehr Zeit vergehen, damit die Menschen nicht nur ihre Umwelt, sondern auch sich zum Positiven hin ändern…

Andreas Aschbergs Erzählstil ist für mich sehr männlich, zeichnet sich durch wenig Schnickschnack und viel Action aus. Ich kann mir die Erzählung auch sehr leicht als Film vorstellen, ein bisschen erinnert mich der Romoan an ein Drehbuch. Aschberg lässt geschickt vieles aus der Gegenwart einfließen: Comedian Bülent, George-Clooney-Werbung. Hier fand ich die Vorstellung, wie Hologramme unseren Alltag vielleicht mal begleiten werden, sehr interessant. Letzendlich kommen aber auch Gefühle nicht zu kurz.

Das Buch ist witzig, schnell und gehört sicherlich nicht in die Kategorie „Gemütlicher Schmöker“. Gut, wenn einmal der Strom ausfällt und man sich statt DVD mal wieder mit einem Buch unterhalten will.

ISBN 978-3944 3 53500

Mehr Infos zum Buch gibt es im Storyhouse-Verlag

 

Inhalt:

2040. Das Lifenet hat gerade das Internet abgelöst. Harte Zeiten für Rentner wie Egidius Stahl, geboren in einer Zeit, als Telefone noch Wählscheiben hatten. Aber wenn Egidius seine nette, neue Klientin retten will, dann muss der Privatermittler wohl oder übel mitten hinein in die virtuelle Welt des Lifenets. Dabei weiß er noch nicht einmal, wie man einen Plasmatank benutzt. Viel Zeit, es herauszufinden, hat er nicht. Denn während in Potsdam die Vorbereitungen der von vielen argwöhnisch beäugten Euro-Protect Konferenz anlaufen, steht plötzlich nicht mehr nur das Leben seiner Klientin auf dem Spiel, sondern auch das des deutschen Außenministers. Von seinem eigenen ganz zu schweigen.