Schade, diese spannende Zeit habe ich bewusst noch nicht mitbekommen. ‚Um so schöner, dass Paul Coelho uns mit dieser autobiographischen Erzählung daran teilnehmen lässt.
Spannend, weil wir dadurch in die Köpfe der Hippies blicken können. Wie sie gelebt haben und welchen Anfechtungen sie seitens der braven Bürger ausgesetzt waren. Schade, dass relativ wenig von der Einstellung geblieben ist. Die Hippies von gestern sind oft einen doch „normalen“ Weg gegangen. Das heißt, sie haben oft Karriere gemacht, geheiratet und Kinder aufgezogen – und sind heute im Rentenalter. Bei bisschen mehr von der damaligen Sinnsuche fehlt vielen Menschen heute.
Was mich ein wenig irritiert hat, war natürlich der Umgang mit Drogen. Da ich im Kopf habe Drogen=böse fällt es mir natürlich schwer, diese Dinge leicht zu sehen. Sollte ich meine Einstellung da mal überdenken? Schließlich sind ja – im Grunde genommen – auch Kaffee und Tee schon Drogen. Natürlich nicht mit der gleichen „Bewusstseinserweiterung“. Aber ich bin wohl auch ein Kind meiner Zeit und diese „echten“ Drogen passen da einfach nicht hinein. Auch weil ich Angst vor der Wirkung hätte.
Die nachfolgende Generation hat vielleicht das Hippie-Sein nicht miterlebt, da ein paar gute und „vernünftige“ Dinge sind aber wohl doch hängen geblieben: Sehnsucht nach Freiheit und Frieden. Und wohl auch noch ein wenig von der Sinnsuche – allerdings ohne Drogen.
An erster Stelle wird dieses Buch alle Alt-Hippies begeistern. Auch denen, denen man nichts mehr davon ansieht 😉
Die Lektüre war ein bisschen so wie eine Reise in ein anderes Jahrhundert (stimmt sogar). Mir persönlich hat es sehr gut gefallen.
ISBN 978-3-257-60932-5
Mehr Infos zum Buch gibt es auf der Homepage des DIOGENES-Verlages.
Und hier gibt es auch tolle alte Fotos von dem Hippie Paulo!
Inhalt:
Als der rebellische junge Paulo aus Brasilien und die Holländerin Karla sich in Amsterdam begegnen, trifft sie die Liebe wie ein Blitz. Sie beschließen, gemeinsam aufzubrechen und als Reisende auf dem Hippie-Trail Erfahrungen zu sammeln, nach eigenen Werten zu suchen und danach zu leben. Mit an Bord sind ihre Freunde Rahul, Ryan und Mirthe sowie die Musik, die damals die Welt aus den Angeln hob. Eine inspirierende Reise von Amsterdam nach Kathmandu, an Bord des ›Magic Bus‹. Geschrieben von Paulo Coelho, der uns an einem unbekannten, frühen Kapitel seines Lebens teilhaben lässt.
Wer sich selbst kennenlernen will, sollte zunächst die Welt kennenlernen. In den späten 1960er Jahren entwickelte sich in vielen Ländern eine gegenkulturelle Jugendbewegung, für die ›Hippie‹ zum globalen Synonym geworden ist. Die Hippiebewegung richtete sich gegen Konsumgesellschaft, vorgeprägte Lebensentwürfe, Militarismus – alles, was für ein Leben in Entfremdung stand. Die Suche nach einem eigenen, selbstbestimmten und sinnhaften Leben erfasste eine ganze Generation – auch den jungen Paulo Coelho in dem damals von einer Militärdiktatur beherrschten Brasilien. Paulo will Schriftsteller werden und bricht auf, die Welt zu bereisen auf der Suche nach Freiheit und seinem Lebenssinn. 1970 trifft er in Amsterdam die junge Niederländerin Karla, die einen Reisebegleiter für ihren Trip nach Nepal mit dem Magic Bus sucht.