Anna Pasternak: Lara

laraDr. Schiwago war der erste Film, den ich im Kino gesehene hatte. Und derjenige Film, der mir bis heute nachgeht. Er steht noch immer auf Platz 1 meiner Lieblingsfilm – mit Abstand. Später habe ich auch das Buch von Pasternak gelesen, das ich sehr spannend fand, das aber viel mehr Hintergrund zu den politischen Wirrungen damaliger Zeit geliefert hat und das die Liebesgeschichte zwischen Juri und Lara nicht ganz so nach vorn geschoben hat, wie es der Film tat.

Dieses Hintergrundwissen über den großen Dichter Pasternak, über sein Leben und seine Lieben zu lesen, fand ich sehr beeindruckend und sehr stimmig zu dem, was ich im Kopf über die Geschichte schon abgespeichert habe. Die Charaktere im wahren Leben waren denen im Film wirklich sehr ähnlich. Pasternak (Schiwago), der gleichzeitig faszinierend und auch schwach… oder einfach zu ich-bezogen ist, Olga/Lara, die so vieles aushalten musste. Und auch in die Rolle der Ehefrau konnte ich mich hineinversetzen. Boris/Juri, das allseits beliebte Menschenkind, das sich viele Gedanken um Gefühle gemacht hat, aber auch – ohne böse Absicht – Leid zu gefügt hat.

Toll, dass es auch Fotos der Familie Pasternak gibt, so hat man eine noch bessere Vorstellung von den Menschen, die hinter den Romanfiguren stehen und auch ein bisschen von der damaligen Lebensweise.

Ein Buch, auf das ich schon lange gewartet hatte… Toll!

 

ISBN: 978-3-442-71799-6

Mehr Infos zum Buch gibt es auf der Homepage von RANDOMHOUSE.

Inhalt:

Moskau, 1946: Im Büro eines literarischen Magazins begegnen sich der gefeierte Schriftsteller Boris Pasternak und die mehr als 20 Jahre jüngere Olga Ivinskaya. Es ist der Beginn einer leidenschaftlichen Liebesbeziehung zwischen dem verheirateten Autor und der schönen Witwe, die bis zu Pasternaks Tod währen soll. Doch Olga zahlt einen hohen Preis: Stalins Schergen verbannen sie zweimal in den sibirischen Gulag, und auch Pasternaks Familie setzt alles daran, den Dichter von seiner Geliebten und Muse fernzuhalten. Basierend auf Archivmaterial und Quellen aus Familienbesitz erzählt die Großnichte des Literaturnobelpreiträgers die Lebensgeschichte der Frau, die Pasternak zu Lara in Doktor Schiwagoinspirierte.