Frank Zöllner: LEONARDO – Sämtliche Gemälde und Zeichnungen

Kann man eigentlich von einem Künstler wie Leonardo da Vinci nicht begeistert sein? Dabei gilt es zu bedenken: Dieser Mann lebte im 16. Jahrhundert! Seine Werke wirken teilweise sogar modern. Besonders seine technischen Zeichnungen sind beeindruckend: Flugmaschinen und vieles mehr. Leonard war seiner Zeit um Jahrhunderte voraus. Wie konnte das sein? Gibt es Menschen in unserer modernen Welt, die noch nie irgendein Gemälde dieses Genies gesehen haben. Ich kann es mir kaum vorstellen. Die Mona Lisa, das Letzte Abendmahl… kaum möglich, diese Bilder nicht zu kennen.

Seine Malerei – einzigartig. Besonders seine Frauengestalten sind faszinierend. Er malte ja nicht nur nur das, was er sah, sondern wollte wissen, was sich darunter verbirgt, war am menschlichen Körper interessiert. Das ging sogar so weit, dass er Leichen sezierte. Nicht ungefährlich sein wissenschaftliches Interesse – besonders damals.
Der Autor zeigt auf, dass Leonardo nicht nur Maler war, sondern auch Wissenschaftlicher, Erfinder und vieles mehr.

Frank Zöllner liefert dem Leser ein atemberaubendes Buch über einen der größten Künstler aller Zeiten. Ausführlich, detailgetreu, großartig.

Dazu ist die Qualität der Drucke wirklich einmalig. Schön auch, dass es viele Ausschnitte und Vergrößerungen von Zeichnungen und Malereien gibt.

Wer sich für Kunst interessiert, sollte ein solches Exemplar in seinem Bücherregal stehen haben – oder besser noch – ein solches möglichst oft in seinen Händen halten, denn das, was der Autor über Leonardo zu erzählen hat, ist einfach zu beeindruckend.

Das Buch hat ein noch handliches Format und eine schöne Schwere, die echte Buchliebhaber lieben.

Was kann ich noch anderes sagen als: ein tolles Buch!

ISBN 978-3-8365-7626-0

Mehr Infos gibt es auf der Homepage des TASCHEN-Verlages.

Inhalt:

Leonardo da Vinci (1452–1519) gehörte zu den größten Genies aller Zeiten. Weltweit wird er für seine unendliche Neugier, seine fieberhafte Fantasie und seine sublime Schaffenskraft bewundert.
Seine faszinierenden Werke sind bis heute fester Bestandteil unserer Kultur und unseres Alltags: Der Vitruvianische Mensch wurde auf Millionen Euromünzen geprägt, sein Cenacolo (Das letzte Abendmahl) gilt als eines der meist reproduzierten religiösen Gemälde aller Zeiten und seine geheimnisvolle Gioconda (Mona Lisa) zieht seit Jahrhunderten unzählige Künstler und Beobachter in ihren Bann.

Diese aktualisierte Jubiläumsausgabe zum 500. Todestag Leonardos bietet den bislang vollständigsten Überblick über Leben und Werk des Malers, Bildhauers, Architekten, Wissenschaftlers und Erfinders. Der Catalogue raisonné umfasst sämtliche Gemälde, sowohl die erhaltenen als auch jene, die leider verloren gingen. In zahlreichen ganzseitigen Details kann der Leser die feinsten Facetten der Pinselstriche, die die Kunst revolutionierten, buchstäblich unter die Lupe nehmen.

Der Katalog zum grafischen Werk ordnet fast 700 Zeichnungen nach Kategorien (Architektur, Technik, Anatomie, Kartographie usw.) und stellt Leonardos unvergleichliche Beobachtungsgabe in den Vordergrund – von anatomischen Studien über komplexe Baupläne bis hin zu Porträts niedlicher Babys.

Der begleitende Text über Leonardos Leben und Werk geht besonders detailliert auf die Meisterwerke Die Verkündigung und Das letzte Abendmahl ein. Ebenfalls enthalten ist ein neues Vorwort von Frank Zöllner, das eigens für diese Ausgabe erweitert wurde und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Leonardos Werk berücksichtigt sowie die Geschichte hinter dem eindringlichen Salvator Mundi erzählt, dessen Versteigerung die Rekordsumme von rund 400 Millionen Euro erzielte.

Die Autoren

Frank Zöllner schrieb seine Dissertation über ein antikes Motiv in der Kunst- und Architekturtheorie des Mittelalters und der Renaissance (1987) und seine Habilitation über Leonardo da Vincis Bewegungsstudien (erschienen 2010). Er verfasste zahlreiche Publikationen zur Kunst und Kunsttheorie der Renaissance sowie über die Kunst des 20. Jahrhunderts. Seit 1996 ist er Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Universität Leipzig. Bei TASCHEN veröffentlichte er XL-Monografien über Leonardo da Vinci und Michelangelo.

Johannes Nathan studierte Kunstgeschichte an der New York University und dem Courtauld Institute of Art in London. 1995 dissertierte er dort über die Arbeitsmethoden Leonardo da Vincis. Er ist Verfasser zahlreicher kunstwissenschaftlicher Studien und engagiert sich neben seiner Tätigkeit als Direktor der Nathan Fine Art (Berlin/Zürich) regelmäßig in der kunsthistorischen Lehre (derzeit an der TU Berlin).

Prof. Stefan Kölsch: Good Vibrations

Die meisten von uns wissen, wie stark Musik unsere Gefühle berührt. Wie es uns beschwingt, wenn unser Lieblingssong im Radio gespielt wird, welchen Spaß es bereitet, im Auto zu einem Rocksong mitzugrölen und wie schon wenige Töne uns auch wieder zum Weinen bringen.

Aber was genau spielt sich dabei eigentlich in unserem Oberstübchen ab. Professor Kölsch kann uns das ziemlich gut und genau erklären. Und er zeigt auch auf, wie Musik heilen kann. Wer, der selbst einen an Alzheimer Erkrankten Angehörigen hat, hat es vielleicht auch erlebt, dass dieser – auch wenn er sonst kein Wort mehr spricht – doch alte Lieder mitsingen kann. Warum das so ist, erklärt Stefan Kölsch sehr anschaulich.

Überhaupt habe ich über das Musik-Gedächtnis bisher nicht wirklich viel gelesen. Die Erkenntnisse die Stefan Kölsch zusammengetragen hat, sind deshalb äußerst interessant.

Ein sehr gut lesbares und enorm interessantes Sachbuch.

ISBN 978-3-550-05052-7

Mehr Infos zum Buch gibt es auf der Homepage der ULLSTEIN-Buchverlage.

Inhalt:

Musik hält fit und macht gesund – und dies auf allen möglichen Ebenen, wie die Forschung beweist. Stefan Kölsch, international führender Neurowissenschaftler auf diesem Gebiet, beschreibt so anschaulich wie fundiert die Auswirkungen von Musik auf unser Gehirn, unsere Emotionen und unseren Körper und zeigt, wie die neuen Erkenntnisse für jeden praktisch anwendbar sind.

Musik ist nicht nur schön ‒ sie bewahrt auch unsere Gesundheit, hält jung und verbessert den Spracherwerb. Sie hilft bei Schlaganfall, chronischen Krankheiten und Demenz. Sie wirkt geradezu Wunder bei Wachkomapatienten. Die Bedeutung von Klängen und Melodien für unsere Psyche und unseren Körper findet immer mehr Beachtung und ist inzwischen unumstritten. Stefan Kölsch zeigt uns anhand vieler Beispiele aus seinem Forschungsbereich, weshalb Musik in allen Formen eine immer größere Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung ganz unterschiedlicher Krankheiten einnimmt, sodass sie inzwischen einen neuen Wissenschaftszweig in der Gesundheitsforschung fundiert. Und er liefert zahlreiche konkrete Tipps, wie jeder von uns mit Musik im Alltag sein Wohlbefinden unterstützen und fördern kann.

Theodor de Bry: America

Autoren: Michiel van Groesen, Larry E. Tise

Diese Buch fällt schon auf durch seine besondere Haptik auf. Man kommt nicht umhin, über die Seiten zu streichen – immer wieder. Ein schönes Buchgefühl.

Dann natürlich die tolle Druckqualität. Die farbenfrohen Darstellungen sind beeindruckend. Einmal natürlich wegen ihrer Qualität. Man kann wirklich sagen, dass die Farben „froh“ wirken. Ganz anders aber viele Darstellungen, die zeigen, welche Rituale die damals noch fremden Kulturen pflegten. Teil sehr schön, teils aber auch sehr brutal. Nun ja, es waren wirklich andere Zeiten. Hochinteressant aber das einmal nachzulesen.

Sehr beeindruckend fand ich z.B. die Piktenfrauen mit gemalten Greifenköpfen auf ihren Schultern, auf den Unterschenkeln und Unterleib die Löwenköpfe. Die schottischen Pikten – Pikten = die Bemalten – waren ihrer Zeit wohl schon sehr weit voraus. So etwas und vieles mehr erfährt man aus den Reiseberichten von de Bry.  Interessant ist ja auch, dass es gar nicht mal wirklich seine eigenen Reiseberichte waren, sondern die anderer Reisender. Und diese wurde dann von ihm – zusätzlich ausgeschmückt mit Phantasie – zu diesem schönen Band zusammengestellt. Was mich ebenfalls sehr beeindruckt hat, dass ist die Tatsache, dass diese prächtigen bereits im 16. Jahrhundert entstanden. Fast unglaublich.

Ein sehr schöner Band für alle Liebhaber von Reiseführer und Reiseberichten. Und überhaupt von Bildbänden. Die großformatige Ausgabe macht das Buch noch eindrucksvoller.

ISBN 978-3836577090

Mehr Infos zum Buch gibt es auf der Homepage des TASCHEN-Verlages.

Inhalt:

Als der Kupferstecher und Verleger Theodor de Bry 1590 den ersten Band seiner America-Reihe herausgab, war die Neue Welt für die meisten Europäer in der Tat ganz neu und der Hunger nach Bildern entsprechend groß. Die prachtvoll illustrierten Reiseberichtsammlungen, die der in Lüttich geborene und nach Stationen in Straßburg, Antwerpen und London in Frankfurt ansässig gewordene de Bry (1527/28–1598) zusammen mit seinen Söhnen realisierte und überaus erfolgreich vermarktete, boten den zeitgenössischen Lehnstuhlreisenden die damals aktuellsten Bilder und aufsehenerregendsten Berichte von diesem fabelhaften Doppelkontinent kolonialer Möglichkeiten.

De Bry und seine Söhne waren selbst nie in der Neuen Welt. Sie stellten aus den Reiseberichten von Kolonisten, Forschungsreisenden und Abenteurern wie Thomas Harriet, Girolamo Benzoni oder Sir Walter Raleigh koloniale Konvolute zusammen, für die sie protoethnografische Darstellungen von tatsächlichen Augenzeugen wie John White, Gründer der „verschwundenen“ Roanoke-Kolonie, oder dem Maler Jacques LeMoyne de Morgues adaptierten oder, wo Bildmaterial fehlte, die eigene Fantasie spielen ließen. So vielfältig die Quellen waren, aus denen die de Brys sich bedienten, so komplex und heterogen war das Bild der Neuen Welt, das die Amerika-Serie zeichnete. Idealisierte edle Wilde, die in einer fruchtbaren, paradiesischen Landschaft die Gaben der Zivilisation – Gott und Glasperlen – dankbar entgegennehmen, stehen neben Szenen furchtbarer Massaker, begangen von nun barbarischen Indigenen, aber auch von den Truppen konkurrierender Kolonialmächte. Die Stiche der de Brys prägten die europäische Wahrnehmung der beiden Amerikas nachhaltig, einige von ihnen, wie die Darstellung von der Landung des Kolumbus oder das den Mythos von Eldorado begründende Bild des Indio Dorado, wurden zu Bildikonen, die sich noch heute in fast jedem Schulbuch oder Lehrbuch zur amerikanischen Geschichte finden.

Von „Virginia“ (dem heutigen North Carolina) und Florida, durch Zentralamerika bis hinunter nach Patagonien zeigen die ersten neun Bände von AmericaLandschaften, fremdartiges Kulturinventar und erste Begegnungen zwischen indigener Bevölkerung und Europäern. TASCHENs Ausgabe zeigt alle 218 Bildtafeln dieser neun Bände mitsamt ihren jeweiligen Frontispizen und Karten. Die Bände I bis VI basieren auf den handkolorierten Originaldrucken, die in den John–Hay- und John-Carter-Brown-Bibliotheken an der Brown-Universität in Providence aufbewahrt werden; die Vorlagen für die Bände VII bis IX stammen aus der Staats- und Stadtbibliothek in Augsburg. Die Kupferstiche der de Brys mitsamt ihrer Bildlegenden sind Kunstwerke von außergewöhnlicher Qualität und in ihrer Komplexität auch heute noch spannend zu dechiffrierende Dokumente des frühen Kolonialdiskurses.

Ferdinand von Schirach: Kaffee und Zigaretten

Ferdinand von Schirach hat die Gabe, die schlimmsten Geschehnisse in schriftlicher Form immer noch kunstvoll aussehen. Alltägliches betrachtet er gleichzeitig mit Zurückhaltung und Intensität. Man bekommt eine völlige andere Sicht auf die Dinge, wenn man sie mit von Schirachs Augen betrachtet.

In diesem Buch erzählt er von sehr persönlichen Dingen. Wie er seine Kindheit in Bayern verbracht hat, teils im Internat. Und wie diese Welt heute für ihn aussieht. Immer wieder kleine Geschichten, Dinge, die ihn geprägt haben. Und das erzählt er immer sehr sachlich, sehr ruhig. Trotzdem fühlen seine Geschichten auch oft auf.

Man merkt dem Autor an, dass er aus „höherem“ Haus kommt. Er hat etwas Feines, gut Beobachtendes, Abwartendes. Durch seinen Beruf als Jurist musste er auch immer wieder Entscheidungen fällen. Es passt aber zu ihm, dass er Anwalt und nicht Richter geworden ist. Er versucht eher für den Menschen einzutreten, als zu urteilen. Auch den Leser stellt er immer wieder vor Fragen, vor Entscheidungen.

Schirach ist wirklich ein großartiger Schreiber. Bei jedem seiner Bücher habe ich das Gefühl etwas Besonderes in den Händen zu halten.

ISBN; 978-3-630-87610-8

Mehr Infos zum Buch gibt es auf der Homepage von RANDOMHOUSE.

Inhalt:

Ferdinand von Schirachs neues Buch »Kaffee und Zigaretten« verwebt autobiographische Erzählungen, Aperçus, Notizen und Beobachtungen zu einem erzählerischen Ganzen, in dem sich Privates und Allgemeines berühren, verzahnen und wechselseitig spiegeln. Es geht um prägende Erlebnisse und Begegnungen des Erzählers, um flüchtige Momente des Glücks, um Einsamkeit und Melancholie, um Entwurzelung und die Sehnsucht nach Heimat, um Kunst und Gesellschaft ebenso wie um die großen Lebensthemen Ferdinand von Schirachs, um merkwürdige Rechtsfälle und Begebenheiten, um die Idee des Rechts und die Würde des Menschen, um die Errungenschaften und das Erbe der Aufklärung, das es zu bewahren gilt, und um das, was den Menschen erst eigentlich zum Menschen macht. In dieser Vielschichtigkeit und Bandbreite der erzählerischen Annäherungen und Themen ist »Kaffee und Zigaretten« das persönlichste Buch Ferdinand von Schirachs.

»Wir müssen verstehen, wie wir wurden, wer wir sind. Und was wir wieder verlieren können. Als sich unser Bewusstsein entwickelte, sprach ja nichts dafür, dass wir einmal nach anderen Prinzipien handeln würden, als unsere Vorfahren. Aber wir gaben uns selbst Gesetze, wir erschufen eine Ethik, die nicht den Stärkeren bevorzugt, sondern den Schwächeren schützt. Das ist es, was uns im höchsten Sinn menschlich macht: die Achtung vor unserem Nebenmenschen.«

Jan Haft: Die Wiese

In der letzten Zeit bekomme ich den Eindruck, dass die Menschen langsam wirklich damit beginnen, darüber nachzudenken, was mit unserem Planeten passiert. Wir Menschen haben schon so viel zerstört. Es ist allerhöchste Zeit zum Umdenken.

Vor zwanzig Jahren haben hauptsächlich die organisierten Naturschützer über Wiesen nachgedacht. Ganz gewöhnliche Wiesen – die waren zu meiner Kindheit noch völlig selbstverständlich, weil auch ausreichend vorhanden. Aber wir dürfen das, was wir haben nicht als selbstverständlich erachten. Aus Wiesen wird immer mehr Bauland oder Nutzfläche. Ganz natürlich wachsende Wiesen werden langsam selten. Nur noch 2 % unseres Landes ist mit Wiesen bedeckt. Erschreckend. Und da kommt diese Buch von Jan Haft genau zum richtigen Zeitpunkt.

Der Autor zeigt auf, warum es sich lohnt die Wiesen zu schützen. Fauna, Flora – hier kann Artenvielfalt noch gelebt werden. Gemeinsam mit Jan Haft können wir genauer hinsehen, mit Worten und mit seinen Fotos. Er sagt, was wir in den letzten Jahrzehnten falsch gemacht, zeigt auf, wie man es besser machen kann.

Die Wiese – für viele für uns ein Stück Kindheit. Aber auch ein Stück echte Natur, die unbedingt erhalten bleiben muss.

Das Buch ist beeindruckend und macht nachdenklich. Haft mahnt – und das trotz allem auf unterhaltsame Weise.

Ein sehr gutes Sachbuch.

ISBN 978-3-328-60066-4

Mehr Infos zum Buch gibt es auf der Homepage von RANDOMHOUSE.

Inhalt:

Mit umfangreichem farbigen Bildteil

Kitzelnde Gräser, leuchtende Blumen, summende Insekten: So fühlt sich eine Sommerwiese an. Jan Haft nimmt uns mit auf eine Entdeckungsreise in ein wahres Naturparadies, in dem Hunderte bunter Pflanzen und bizarrer Tiere leben, deren Naturgeschichte oft noch gar nicht richtig erforscht ist. Nirgendwo sonst leben mehr Insektenarten, nirgendwo sonst herrscht eine solche Farbenpracht. Und gleichzeitig ist kein heimischer Lebensraum so sehr bedroht: Etwa ein Drittel unseres Landes war einst von blühenden Wiesen bedeckt. Heute sind es noch klägliche zwei Prozent. Das mit zahlreichen Fotos bebilderte Buch weckt Begeisterung für diesen artenreichen, lebendigen Lebensraum und ist zugleich ein Aufruf zur Rettung der letzten Blumenwiesen.

Das Buch wird nach höchsten ökologischen Standards (Cradle to Cradle) hergestellt und nicht in Folie eingeschweißt.

»Der Biologe hat ein feuriges Plädoyer für den Erhalt naturnaher Wiesen geschrieben. Ein wunderbares Buch über den Miniaturdschungel vor der eigenen Haustür.«Deutschlandfunk Kultur, „Buchkritik“, Johannes Kaiser (05. April 2019)

Grégoire Delacourt: Das Leuchten in mir

Oh, ich bin noch immer fast ein bisschen benommen. Delacourt hat es verstanden, mich aus der Alltagswelt zu reißen und mich starken (nachempfundenen) Gefühlen hinzugeben. Vielfältigen Gefühlen, vielfältigen Empfindungen.

Grégoire Delacourt hat eine sehr feinfühlige Art, er lässt die Gedanken seiner Protagonistin auch gleich Gefühl werden. Nichts Grobes ist daran. Es ist schon Unglaublich, wie er als Mann sich in die Gefühle einer Frau hineinversetzen kann. Ein virtuoser Geschichtenerzähler.  Sein Schreibstil ist sehr genau, er ist ein excellenter Beobachter, der gleichzeitig beides wiedergibt: die tatsächlichen Handlungsabläufe und die inneren Empfindungen. Der Roman ist aber nie überladen, sondern hat etwas Leichtes, schon Poetisches. Gleichzeitig ist die Handlung aber auch sehr spannend, weil man als Leser einfach wissen möchte, wohin die Gefühlsverwirrungen führen werden,  welche Entscheidung Emma letztendlich treffen wird. Es macht einfach Freude ihn zu lesen.

Auch das Cover ist sehr schön und passend: Die Sonnenstrahlen, die Strahlen von außen, die Frau auf dem Bild beleuchten, lassen sie auch gleichzeitig erleuchten.

Ein sehr empfehlenswertes Buch. Ein Buch, das man genießen kann.

ISBN 978-3-455-00273-7

Mehr Infos zum Buch gibt es auf der Homepage von Hoffmann & Campe.Inhalt: »Das Buch entwickelt einen solchen Sog, es ist so unglaublich intensiv, es ist unglaublich traurig, es macht unheimlich Mut. Ein wirklich tolles Buch.« Christine Westermann, WDR Emma ist vierzig und seit achtzehn Jahren mit Olivier verheiratet. Sie haben drei wohlgeratene Kinder, es könnte nicht besser sein. Dass etwas Entscheidendes in ihrem Leben fehlt, merkt Emma erst, als in einer Brasserie ihr Blick auf den von Alexandre trifft. Sie weiß sofort Bescheid. Für ihn wird sie alles riskieren, alles aufgeben – koste es, was es wolle. Der Bestsellerautor Grégoire Delacourt erzählt in seinem neuen Roman über eine große Leidenschaft, die Zerbrechlichkeit unserer Existenz und die Stärke der Familienbande, die mehr auszuhalten vermögen, als es den Anschein hat.

Liam Callanan: Ich erfinde dir Paris

Gibt es eigentlich Menschen, die Paris nicht lieben? Zwar war ich erst zwei Mal in dieser wunderschönen Stadt, und das letzte Mal ist schon viel zu lange her, habe ein Sehnen danach ist geblieben.

In diesem Buch von Liam Callanan geht es nicht vordergründig um die Stadt der Liebe, sondern vorrangig um die Familie, die sucht und findet. Die Atmosphäre ist nicht kitschig-romantisch, sondern eher fein gesponnen. Es ist auf einer Seite leicht den Gedankengängen der Protagonisten zu folgen, andererseits auch wieder schwer, weil eben das Leben auch manchmal schwer ist. Wer also leichte Unterhaltung erwartet, wird eher enttäuscht sein. Wer aber gern in der Gedankenwelt anderer herumspaziert, kommt ganz auf seine Kosten.

Natürlich wird jeder Buchliebhaber diese Geschichte mögen, weil Bücher ein wichtiger Bestand sind. Und Parisliebhaber selbstverständlich auch. Immer wieder erfährt man von versteckten Plätzen, die nicht unbedingt in einem Reiseführer stehen. Man bekommt schon Lust, in der Realität diese Orte aufzusuchen, an denen sich vor allem Leahs Töchter aufhalten.

Insgesamt hat dieser Roman nicht die Leichtigkeit der von französischen Autoren geschriebenen Geschichten. Das ist aber eine Frage des Geschmacks. Mir hat es gut gefallen, mal andere Charaktere und ihr Leben in diese faszinierende Stadt zu setzen.

Ein sehr interessanter, guter Roman.

ISBN 978-3-455-0040-9

Mehr Infos zum Buch gibt es auf der Homepage des Verlages Hoffmann & Campe.

Inhalt:

Es beginnt in Paris. In Paris, Wisconsin. Robert und Leah sehnen sich nach der Stadt der Liebe, doch glauben sie kaum noch daran, dass dieser Traum je in Erfüllung gehen wird. Als Robert eines Tages verschwindet, finden Leah und ihre Töchter nur eine Flugnummer und ein Manuskript. Beides führt sie nach Paris, Frankreich, in eine Stadt, die Robert für sie erfunden zu haben scheint. Auf den Spuren seines Romans wandeln sie durch die Straßen, kaufen einen Buchladen, der offenbar nur auf sie gewartet hat und beginnen ein neues Leben – stets in der Hoffnung, das so schmerzlich vermisste Gesicht in der Menge zu entdecken. „Eine Ode an die Bücher und das ewige Paris. Liam Callanan nimmt uns mit auf ein charmantes Verwirrspiel.“ Antoine Laurain

Katapult: 100 Karten, die deine Sicht auf die Welt verändern

Von den 100 Karten faszinieren einige mehr, andere etwas weniger. Manche sind wirklich ganz unglaublich. Im Moment geht mir nicht aus dem Kopf, dass alle Menschen dieser Erde auf einer Fläche von 62 Quadratkilometern stehen könnten. Überbevölkerung??? Einfach eine Sache der richtigen Verteilung. Und dann kann man das Ganze natürlich noch weiter spinnen: Richtige Verteilung… Völkerwanderungen… Flüchtlingswellen…. Ja, es stimmt, nur eine einzelne Karte kann schon unser Denken verändern.

Einige Karten sind total witzig. Zum Beispiel die deutscher Punkbands oder Orte. Da soll mal einer sagen, dass wir Deutsche keinen Humor haben. Einige Karten aber auch erschreckend, so z. B. wenn die freie, unfreie und teils unfreie Länder aufgezeichnet werden. Und letztere gibt es auch noch in Europa.

Interessant auch der Alkohol-Pro-Kopf-Verbrauch. Na ja, da können wir Deutsche auch mitteilen. Was aber nicht unbedingt lobenswert ist.

Lobenswert ist aber auf jeden Fall das Team von Katapult, das durch diese in Relation setzende Karten wirklich etwas in uns auslösen kann.

Ein Buch, das auf teils witzige, gleichzeitig aber auch schlichte und beeindruckende Weise Wissen vermittelt.

Sehr, sehr empfehlenswert.

ISBN 978-3-455-00538-7

Mehr Infos zum Buch gibt es auf der Homepage von Hoffmann und Campe.

Inhalt:

Manchmal müssen wir unsere Perspektive ändern, um die Welt besser zu verstehen. Die Realität ist nicht schwarz und weiß, sie ist kompliziert. Und das ist gut! 100 Karten, die deine Sicht auf die Welt verändern legt noch eine Schippe drauf und liefert Fakten für alle Zweifler, Wissbegierigen und Nerds: Deutschland ist voll? Tatsächlich passt die gesamte Weltbevölkerung bequem in den nördlichen Teil Sachsen-Anhalts. Russland marschiert überall ein? Katapult weiß, dass es nur 22 Länder auf der Welt gibt, in die die Briten noch nie ihre Armee geschickt haben. Außerdem: die Fläche, die wir bräuchten, um die ganze Welt mit Solarstrom zu versorgen, die ungewöhnlichsten Ortsnamen Deutschlands und die kompliziertesten Grenzverläufe der Welt. Neue faszinierende Karten von Deutschlands innovativstem Magazin.

Theodor Itten: Schweigen

Dieses Buch kommt zeitlich gerade richtig. Unsere Welt ist laut geworden. Stille halten die meisten kaum noch aus; und das obwohl sie sich – aufs Smartphone starrend – einen großen Teil des Tages anschweigen. Aber Schweigen ist nicht gleich Schweigen. Theodor Itten zeigt die verschiedenen Formen des Schweigens auf, macht begreiflich, warum geschwiegen wird. Er beleuchtet die kulturellen und sozialpsychologischen Aspekte des Schweigens. So wie die Pause zwischen den Tönen extrem ausschlaggebend ist, so kann bzw. ist auch das Schweigen zwischen dem Reden. Der Autor zeigt uns die Unterschiede zwischen Schweigen und Stille. Während die großen Denker – und eigentlich auch jeder Mensch – aus der Stille Kraft ziehen kann, kann das Schweigen demoralisierend, verletzend, gefährlich sein. Aber auch klug, mutig und sinnvoll. Es kommt immer auf den Kontext an.

Dieses Buch geht beim Thema Schweigen wirklich sehr in die Tiefe. Er beleuchtet das Thema von unterschiedlichen Seiten, das macht es zu einem Buch, das nachdenklich macht und bereichert. Man kann vieles daraus lernen und auch auf sein tägliches Leben anwenden. Es ist sehr informativ, unterhält aber auch durch viele Beispiele. Der Schreibstil ist angenehm flüssig,

Ein sehr informatives Buch, das sich sehr gut lesen lässt.

ISBN 978-3-662-56767-8

Mehr Infos zum Buch gibt es auf der Homepage des SPRINGER-Verlages.

Inhalt:

Stille und Schweigen sind im Alltag und in der Politik ständig präsent, aber warum sprechen wir so selten darüber? Wir lieben die Stille, die Ruhe, wenn wir sie brauchen, halten sie aber kaum aus, wenn wir ihr Gegenüber sind. Im Geheimnis verschweigen wir etwas, das uns beschützt und hilft zu leben. Auf der anderen Seite wird manches buchstäblich totgeschwiegen, das zur Sprache gebracht werden müsste, um Heilung zu ermöglichen. Untertanen werden mit diktatorischem Gehabe zum Schweigen gebracht – eine kommunikative Machtdemonstration.

Dieses Buch beschreibt und analysiert aus sozialpsychologischer, kulturhistorischer und philosophischer Perspektive das menschliche Verhalten im Bezug zur Stille. Eindrucksvoll bringt der Autor zu Wort, was seine Erfahrungen, Gedanken, Textforschungen und Expertengespräche rund um dieses vielschichtige Thema hergeben, und lässt so neue, überraschende Verbindungen zwischen Stille, Schweigen und Ruhegeben entstehen. Ein erzählender Wegweiser mit nachdenklich stimmenden und amüsanten Erkenntnissen für alle Menschen, die dem Schweigen in all seinen Aspekten auf den Grund gehen möchten.

Johannes B. Schmidt: Das Transzendente in der Psychotherapie

Es gehört meiner Meinung nach schon einiges an Mut dazu, selbst für einen Therapeuten, sich so weit zu öffnen. Mein Kompliment. Johannes B. Schmidt stellt die Psychotherapie auf eine ganz andere Stufe. Er will den Therapeuten wieder als Heiler sehen und nicht wie das im medizinischen Bereich oft ist, als Halbgott in Weiß. Wirklich ein bewundernswerter Ansatz. Allerdings einer, der sich in der Breite wahrscheinlich nicht durchsetzen wird. Zunächst ist ein Umdenken vonnöten – und dafür ist dieses Buch genau das richtige.

Der Autor geht sogar soweit, dass er Spiritualität zulässt. Er macht klar, dass echtes Heilen ganz viel damit zu tun hat. Denn Heilen ist etwas ganz anderes als das Verschreiben von Medikamenten. Genau da kommt nämlich die Spiritualität ins Spiel. Eigentlich erobert er ganz altes Wissen zurück.

Bücher von Menschen, die das nüchterne Denken quasi studiert haben, und die über – im guten Sinne – esoterischen Bereich schreiben, gefallen mir besonders gut. Endlich gibt es nicht nur Fachidioten, sondern Spezialisten, die universeller denken können. Bravo!

Ein sehr lesenswertes Buch, nicht immer ganz einfach, aber unbedingt lesenswert.

ISBN 978-3-466-34733-9

Mehr Infos zum Buch gibt es auf der Homepage von RANDOMHOUSE.

Inhalt:

Ein Segen für die Seele

Wahrnehmung hat wesentlichen Anteil am therapeutischen Wirken. Reicht diese über das bloße Wahrnehmen von Dinglichkeit und Gefühlen hinaus, eröffnen sich andere Wirklichkeiten. Johannes B. Schmidt zeigt, wie Psychotherapie dabei in spirituelles Erleben und Heilen übergeht, verbunden mit berührenden Begegnungen zwischen Therapeut und Klient.